Zunftgeschichte

Im schönen Pliezhausen, umringt von einem Wäldchen, wohnte einst ein Mädchen namens Anna. Sie war fleißig, freundlich und stets hilfsbereit.

Eines Tages, sie hatte ihre Schafe zusammengetrieben und in den Stall gebracht, hörte sie wundersame Geräusche aus dem naheliegenden Wald. Tagelang lauschte sie abends und erfreute sich an den Klängen.

Die Neugierde packte Anna und in einer hellen Vollmondnacht machte sie sich auf den Weg, hoffend, den Ort zu finden, wo diese wunderbare Musik gespielt wurde. Es war ein mühsamer Weg und oft haderte sie mit ihrer Entscheidung. Erschöpft setzte sie sich auf einen Baumstumpf. Für kurze Zeit schlief sie ein - doch plötzlich, war es Traum oder Wirklichkeit? Zauberhafte Klänge drangen zu ihr und sie hatte das Gefühl, ganz in ihrer Nähe zu sein. Anna stand auf und kämpfte sich durch das Dickicht. Im hellen Schein des Mondes sah sie furchterregende Gestalten um ein Feuer tanzen. Anna war wie gelähmt vor Angst.

Sie versteckte sich hinter einem Baum und beobachtete diese teufelsähnlichen Gestalten. Die Gesichter waren versteinert, die Haare lang. Die Größeren der Gruppe hatten Hörner und waren offensichtlich die Führer der Gruppe. Sie gaben die rhythmischen Bewegungen vor.

Annas Herz schlug laut und heftig und sie hatte Angst, dadurch entdeckt zu werden.

Erneut erklang Musik und alle bewegten sich um das Feuer. Wie magisch angezogen, löste sich Anna aus ihrem Versteck und wie von Geisterhand geführt, fügte sie sich in den Tanzkreis ein. Sie war glücklich und hatte das Gefühl, dem Mond entgegen zu schweben.

Diese Musik und die Tänze zogen Jahrhunderte lang junge Mädchen in ihren Bann. Die Gemeinschaft der Deifelsweiber und Deifelsgsellen nimmt die jungen Frauen auf, und sind sie aufgenommen und im Tanz um das Feuer vereint, lässt die Magie sie nie mehr los.